Chronik
Gründung des FC Teutonia 07 e.V. Hausen
2007 - 100 Jahre FC Teutonia
Im Jahr 1907 war die Entwicklung des Fußballsports in Hausen schon weiter als in vielen anderen Gemeinden, die breite Masse im Land nahm aber noch nicht viel Notiz von der neuen Sportart.
Am 07. Mai 1907, es war ein Sonntagnachmittag, trafen sich in Hausen 6 junge Männer, die ihr Herz für den Fußballsport entdeckt hatten und beschlossen die Gründung des "FC Teutonia Hausen".
Sebastian Döbert V., Georg Pappert, Anton Picard, Philipp Rieth, Josef Seib und Servatius Seib selbst noch in jugendlichem Alter, brachten damals eine echte Fußballbegeisterung mit, die jedoch nicht lange auf diesen Kreis beschränkt blieb. Als Vorstand fungierten vorläufig alle Gründer gemeinsam, bis dann im selben Jahr Josef Komo als erster Vorsitzender gewählt wurde.
Spielbetrieb von der Gründung bis 1945
Schon 1909 erfolgte der Beitritt zum Süddeutschen Fußballverband und damit der nötige Schritt zum geregelten Spiel- betrieb. Dank eines rührigen Vorstandes konnte die Mitgliederzahl bis 1910 auf über 100 gesteigert werden. 1911 erfolgte der Aufstieg in die A-Klasse.
Durch die Erfolge und den regelmäßigen Spielbetrieb konnte der Verein in den folgenden Jahre weiteren Mitgliederzulauf verzeichnen. Das Wachstum des Mitgliederbestandes erfuhr im Jahr 1914 durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges einen tiefen Einschnitt. Viele Spieler und Mitglieder mussten zum Militär und der Spielbetrieb wurde vorübergehend eingestellt. 18 Mitglieder kehrten nicht mehr zurück
Der Verein erholte sich nach Kriegsende langsam und konnte erst 1920 wieder eine schlagfertige Mann- schaft stellen, die 1922 Südmain-Kreismeister in der A-Klasse wurde und in die Bezirksklasse aufstieg. Vortreffliche Kameradschaft innerhalb der Mannschaft, herausragende Spieler wie Philipp Kohl und Servatius Döbert und eine verständnisvolle Vereinsführung sicherten den Teutonen am Ende der Saison den 2. Tabellenplatz und sorgte für weiteren Vereinswachstum. Nach dieser kurzen Blütezeit kam 1923 die Inflation, die auch die Teutonia schwer traf und die gesamten Ersparnisse hinwegraffte.
Der sportliche Höhenflug endete jäh im Spieljahr 1924/1925 mit einer 0:5 Niederlage im entscheidenden Spiel um den Aufstieg, nachdem die Mannschaft mit der Spvgg. 03 Neu-Isenburg und Kickers-Viktoria Mühlheim punktgleich an der Tabellenspitze stand. In der folgenden Saison kam es schließlich nach einer 2:3 Niederlage im Entscheidungsspiel gegen den TSV Heusenstamm zum Abstieg aus der Bezirksklasse.
1928 kam Bewegung ins sportliche Leben Hausens. Der Turnverein 1873 bildete eine Fußballabteilung und der zwischenzeitlich gegründete dritte Verein, der Sportclub Hausen, hatte eine beachtliche Spielstärke erreicht.
Das Jahr 1933 brachte bedeutende Umwälzungen auf sportlichem Gebiet. Vor allem der TV wurde von der Auflösung der "Arbeiter Turn-und Sportbewegung” getroffen und viele Spieler wechselten von dort zur Teutonia. Durch den Spielerzuwachs konnten 3 Mannschaften aufgestellt werden und mit dem Meistertitel der Kreisklasse I gelang in der darauf folgenden Spielzeit der langersehnte Aufstieg in die Bezirksklasse.
Der damals wahrscheinlich stärksten Mannschaft seit Vereinsgründung gelang 1936 mit dem Gewinn der Meisterschaft in der Bezirksklasse Südmain im Gau XIII SüdWest der große Wurf. Trainiert wurde die Mannschaft von Rudolf Keller. In den folgenden Aufstiegsspielen, bei denen die Teutonen an die Pforte der damals höchsten Spielklasse in Südwestdeutschland anklopften, waren der SV Wiesbaden, PSV Darmstadt, Tura Ludwigshafen, Rot-Weiß Frankfurt, Sportfreunde Saarbrücken und der 1.FC Kaisers- lautern die Gegner. Die Mannschaft schlug sich achtbar und belegte zum Schluss einen kaum erwarteten vierten Platz. In den Heimspielen wurde nur ein Punkt gegen Ludwigshafen abgegeben, auswärts aber auch nur ein Spiel gewonnen (6:2 in Darmstadt). Trotzdem war der Außenseiter Teutonia damals in aller Munde, was die imposante Kulisse von 3.000 Zuschauern in der Begegnung in Ludwigshafen am Karfreitag 1936 eindeutig belegte.
Die folgenden Spielrunden brachten dem Verein wechselnde Erfolge, da ein großer Teil der Nachwuchs- spieler zum Militär eingezogen wurde. Als die Jugendspieler die entstandenen Lücken hätten schließen können, kam der 2. Weltkrieg und machte alle Hoffnungen und Pläne zunichte. Unter Mühen konnte der Spielbetrieb bis 1942 aufrecht erhalten werden, danach spielte lediglich noch die Jugendabteilung bis 1944. Die 39 aktiven Mitglieder, die aus dem Krieg nicht wieder kehrten, trafen die Vereinsstruktur besonders hart. Dennoch regte sich das sportliche Leben nach Ende des Krieges schnell wieder in den Reihen der Vereins- mitglieder und so wurde unter wohlwollender Duldung der Besatzungsmacht bereits im Juni 1945 das erste Spiel gegen Weiskirchen ausgetragen und mit 12:0 gewonnen.
Die berühmte "Stunde Null" fand auch im Kreis Offenbach Einzug und so wurden Qualifikationsspiele durchgeführt, um die Spielstärke der einzelnen Vereine zu ermitteln. 1948 gelang der Teutonia hinter Alemania Klein-Auheim der Wiederaufstieg in die A-Klasse.